Theater Abo Rückblick 2024/25
VORHANG AUF – BÜHNE FREI
NCG TICKET4U Schuljahr 2024/25
EIN RÜCKBLICK
Wie bereits im letzten Jahr hielt das NCG_Ticket4U-Abo auch im Schuljahr 2024/25 wieder Einzug am NCG.
Als Aktion der Jungen Theatergemeinde Köln konnten Schüler*innen der Jahrgänge 10-Q2 für einen vergünstigten Tarif von 37 € insgesamt vier Eintrittskarten für ausgewählte Vorstellungen kaufen, die jeweils vorab per Post zugeschickt wurden.
Für einige war das Theater4U-Abo vielleicht der erste richtige Kontakt mit professionellen Theateraufführungen, da diese zum einen nicht günstig zu besuchen sind und gerade unter Jüngeren nicht unbedingt unter den Top Ten der Freizeitbeschäftigungen gelistet sind. Als Teilnehmer*in des Theater-Abos wird einem dieser Einblick in eine neue Welt der Kultur nicht nur ermöglicht, sondern durch die (hoffentlich gute J) Vorauswahl der Stücke auch ein ganzes Stück erleichtert.
Dieses Abo-Jahr begann mit dem Stück „Terror“, einem Gerichtsdrama, das die Schuldfrage nicht einfach in den Raum stellte, sondern in der Pause vom Publikum durch anonyme Abstimmung entscheiden ließ. Weiter ging es mit „Weinhebers Koffer“, aufgeführt in der Synagogengemeinde Köln. Ein sehr passender Ort für das Stück, das den jungen Journalisten Elias Ehrenwerth begleitet auf der Suche nach der Geschichte eines alten Koffers und damit der eines jüdischen Schriftstellers, der ins damalige Palästina auswandern wollte, aber nie dort ankam. Schon bei der Ankunft an der Synagoge blieben die ausgelegten Blumen natürlich nicht ungesehen, und vielleicht trugen sie dazu bei, dass einem nach dem Theater noch bewusster war, welche Auswirkungen Fremdenhass und Ausgrenzung haben können.
Mit ähnlicher Problematik befasste sich auch das Stück „Jugend ohne Gott“, das auf dem Roman von Ödön von Horváth basiert und Fragen zu Moral und Gesellschaft in der Jetztzeit aufgriff. Es zeigte zudem, dass die im damals veröffentlichten Buch beschriebenen Themen noch immer von Aktualität sind. Den Abschluss der Theaterreise bildete „Romeo und Julia – ich fühl’s nicht“, das durch direktes Einwirken des Publikums die Geschichte der Liebenden neu erzählte.
So bot das Theater-Abo auch in diesem Jahr wieder die Gelegenheit, verschiedene Facetten des Theaters kennenzulernen – von gesellschaftskritischen Dramen bis hin zu modernen Interpretationen klassischer Stoffe. Denn die Stücke boten nicht nur eine spannende Reise durch unterschiedliche Themen und Inszenierungsstile, mal in Form des klassischen „Frontal-Theaters“, mal mit interaktiven Aspekten, sondern auch eine wertvolle Erfahrung, gemeinsam mit anderen neue Perspektiven zu entdecken und über das Gesehene ins Gespräch zu kommen.
Und vielleicht ist bei dem einen oder der anderen ja die Lust geweckt worden, auch in Zukunft öfter ins Theater zu gehen.
Annika Gohrbandt, Q1