Nicolaus Cusanus Gymnasium,  Reuterstraße 51, 51465 Bergisch Gladbach

Eine ganz besondere Französischstunde

Q1 im Interview  mit Amadou Diallo von DHL:

Der Q1-Grundkurs Französisch beschäftigte sich im dritten Quartal mit dem Thema „La France et un pays exemplaire de l'Afrique subsaharienne: Héritage colonial et perspectives d'avenir comme par exemple au Sénégal“. Die SchülerInnen beschäftigten sich näher mit dem Senegal, wie z.B. der Stadt Dakar, der Rolle des Tourismus, mit  der  hohen Arbeitslosigkeit, der Politik des Präsidenten Senghor, zudem mit der Fragestellung wie sich die Lebensbedingungen im Senegal verbessern lassen. Sollten junge Senegalesen auswandern, um z.B. in Europa zu studieren und zu arbeiten, um ihr Heimatland dann finanziell und mit ihrem Wissen zu helfen oder lieber vor Ort bleiben um zu unterstützen? Bei der digitalen Recherche stießen wir auf Videos von Amadou Diallo. Herr Diallo stammt aus dem Senegal und begann im Alter von sechs Jahren im Schuhladen seines Vaters mitzuhelfen. Ihm ist es später gelungen in Europa eine herausragende berufliche Karriere zu absolvieren bis in die Führungsetage von DHL.  Mehrere Jahre arbeitete er in Bonn, aktuell als CEO von DHL (Global Forwarding Middle East & Africa von Dubai aus. In einer Unterrichtsstunde formulierte der Kurs eine Nachricht an die zuständige Presseabteilung von DHL mit der Bitte um ein Schülerinterview. Herr Diallo war einverstanden und so wurde ein spannendes Live-Interview per TEAMS am 19.04.2023 möglich vom NCG aus nach Dubai mit dem Ziel, Informationen zu Diallos besonderem Werdegang zu erhalten und um ihn mit seinen Ideen & Lebenseinstellung besser kennenzulernen. Herr Diallo überraschte uns mit beeindruckenden und auch überraschenden Antworten.

 

Im ersten Teil des Interviews berichtete Diallo von seiner Kindheit im Senegal und Studienzeit in Europa und den USA. Er sei mit neun Geschwistern aufgewachsen. In der Schule habe er konzentriert mitgearbeitet, um möglichst viel zu behalten, denn zu Hause bestand nicht die Möglichkeit in Ruhe zu lernen. Vor allen Mathematik und die Sprachen haben ihn begeistert. Er habe als Kind die afrikanischen Sprachen Fulani und Wolof gesprochen, mit sechs Jahren in der Schule dann Französisch gelernt, später kam Englisch dazu. Heute kann Amadou Diallo sechs Sprachen fließend sprechen (u.A. auch deutsch). Diallos Vater führte einen Schuhladen, wo Amadou Diallo ab einem Alter von sechs Jahren mitgeholfen habe. Was er am Senegal sehr geschätzt habe sind die Abende: man trifft sich am Strand mit Freunden zum Erzählen und zum Fischen. Diallo begeisterte sich schon im Jugendalter mit Philosophie, mit Emmanuel Kant und Max Weber.

Zum Studieren von „Marketing & Finance“ ging es für Diallo ins Ausland. Er sei alleine zum Studieren ausgewandert, habe beim Studieren auch Senegalesen kennengelernt. Sein Freundeskreis wurde jedoch zunehmend international. Diallo ist bis heute stets neugierig und wissbegierig und knüpft Kontakte, um ständig sein Wissen zu erweitern (z.B. Sprachen). In Europa gibt es so viele Bildungsmöglichkeiten, es liege an jedem Menschen selbst diese Angebote zu nutzen, so Diallo. Uns interessierte wie Diallo das Studium finanziert hat, denn er stammt aus keiner wohlhabenden Familie. Er antwortete, dass v.a. in Paris die Miete sehr teuer sei, er habe als Babysitter für Familien gearbeitet und Spaghetti für die Kinder gekocht. Außerdem arbeitete er als Animateur in Feriendestinationen.

Für DHL arbeitet Diallo seit 1996 und startete damals als internationaler Controller in Bonn. Heute ist er CEO von DHL Global Forwarding Middle East & Africa, sein Büro befindet sich in Dubai. Unsere Frage, welchen Standort er zum Arbeiten präferiert, wenn die Wahl besteht zwischen Deutschland, wo Disziplin und Pünktlichkeit geschätzt werden oder dem Senegal, wo weniger zeitintensiv gearbeitet und weniger verdient wird, dafür aber mehr freie Zeit bleibt, beantwortet Diallo wie folgt: Er ziehe den Senegal vor. Diallo kennt die „typisch deutschen“ Tugenden, wie z.B. Disziplin & Pünktlichkeit. Er schätze aber nicht das disziplinierte, ständige „Schaffen“  in möglichst immer höherem Tempo. So können keine qualitativ hochwertigen Ergebnisse erzielt werden. Nur mit Muße, Ruhe, flexibler Arbeitszeiteinteilung und vor allem Liebe und ein Herz für das was man tut  können kreative, neue, bessere Ideen einstehen. Nur mit Muße & Liebe sei qualitativ hochwertige Arbeit möglich.

 

Im letzten Teil des Interviews ging es um Fragen zu Amadou Diallos Person privat. Wir erfuhren z.B., dass Diallos Vorbild seine Oma sei, die ihm vermittelte „Was nichts wert ist, kostet nichts“. Für Diallo gilt es Energie und Emotionen zu geben, sich anzustrengen, um neue Innovationen zu kreieren. Seine Motivation ziehe er aus seiner Maxime aus seinem Leben das Maximum herausholen zu wollen.

Was sollen Jugendliche tun, wenn sie ebenfalls eine internationale Karriere anstreben? Diallo rät den Jugendlichen, am Wichtigsten sei es etwas zu MACHEN, etwas zu TUN. Jugendliche sollten nicht so viel Selbstkritik ausüben, sondern stolz auf sich sein und das was sie TUN mit Leidenschaft ausführen.

 

Die letzte der 26 Interviewfragen war die Frage, was für Diallo der Schlüssel zum Glück sei. Den  Schlüssel zum Glück trage jeder in sich selbst. Es gilt die persönlichen Talente zu erkennen und zu entfalten. Um das Glück zu erreichen benötigt der Mensch nicht viel, Diallo betont die Einfachheit. Der Mensch braucht ein Bett zum Schlafen, ausreichend zu Essen, eine für sich sinnstiftende Tätigkeit und Menschen, die einem gut tun.

Abschließend gibt uns Diallo mit:  „Jeder soll in seinem Leben das Maximum aus sich herausholen“.

Merci beaucoup à Monsieur Diallo pour avoir le temps de répondre à toutes nos questions et pour expliquer gentiment vos idées! Bon courage!

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